Die Preisverleihung findet am 23. September im Stadttheater Koblenz statt. Die Laudatio hält Ruth Klüger. Aus der Begründung der Jury: «Hans Joachim Schädlich sucht die Deformation des Menschen durch repressive und manipulative Verhältnisse dort auf, wo sie unverfälscht ans Licht kommt: in beschädigter Sprache. Jeder seiner Prosatexte ist ein Kosmos kunstvoll falsch gesetzter Töne, Stachel im trägen Fleisch sprachlicher Übereinkünfte, und durchflackert von Ironien. Die große Kunst dieses Autors besteht darin, dass seine Texte nichts abbilden und nichts nachbilden, aber ihr völliges Erfundensein direkt von den Vitalkräften des Lebens gespeist zu sein scheint. Seit Erscheinen seiner ersten Texte 1977 ist er modern, den wechselnden literarischen Moden allein durch Selbsttreue und Liebe zur Wahrheit eine Reflexionslänge voraus. Hans Joachim Schädlich ist der große Erzähler unter den Nichterzählern: ein Lakoniker ohne die sonst unvermeidliche Mitgift des Sentimentalen, der aus Sprödheit musikalische Funken schlägt, mit höchster Künstlichkeit zu fiebernder Teilnahme nötigt, mit Sirenentönen zur Reflexion verlockt.»
Wir gratulieren unserem Autor!