Ausgezeichnet

Mark Aldanow und Lukas Bärfuss auf der ORF Bestenliste im August

Zwei Bücher sind abgebildet. Das Linke Buch zeigt das Cover des Titels "Der Anfang der Welt" von Mark Aldanow, während das rechte Buch das Cover des Titels "Die Krume Brot" von Lukas Bärfuss zeigt. Die Bücher befinden sich auf einem einfachen, blauen Hintergrund.

Mit «Der Anfang vom Ende» von Mark Aldanow auf Platz 4 und «Die Krume Brot» von Lukas Bärfuss auf dem 5. Platz stehen im August zwei Rowohlt-Titel auf der ORF Bestenliste.

Mark Aldanow erzählt in «Der Anfang vom Ende» mit Ironie und Scharfsinn von einem Epochenbruch, wie wir ihn fast hundert Jahre später ähnlich wieder erleben. Das kunstvoll komponierte Gesellschaftsporträt wurde von Andreas Weihe ins Deutsche übertragen und mit einem Vorwort von Sergej Lebedew versehen.

«Die Krume Brot» von Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss führt ins Zürich der frühen 1970er Jahre: ein bewegendes Frauenleben am Rande der Wohlstandsgesellschaft.

Weitere Informationen sowie alle vergangenen ORF Bestenlisten finden Sie unter
https://tv.orf.at/stories/bestenliste120.html
 

Mark Aldanow, 1886 als Mark Alexandrowitsch Landau in Kiew geboren, entstammte einer jüdischen Industriellenfamilie. Er arbeitete nach dem Studium zunächst als Chemiker, wandte sich aber schon ab dem Ende des Ersten Weltkrieges der Schriftstellerei zu. 1919 emigrierte Aldanow nach Frankreich und lebte bis 1940 in Paris. Kurz vor der Besetzung durch die Wehrmacht emigrierte er über Nizza in die USA. 1947 kehrte er nach Nizza zurück, wo er 1957 starb. In der Emigration schrieb Aldanow 14 Romane, Erzählungen, zahlreiche Essay sowie ein Drama. Mit seinem Romanzyklus "Der Denker", der zwischen 1923 und 1927 in russischen Exilverlagen in Paris erschien, machte Aldanow sich einen Namen als Verfasser historisch-philosophischer Romane. Sein Roman "Der Anfang vom Ende" erschien 1943 in New York zunächst in englischer Übersetzung unter dem Titel "The Fifth Seal" und wurde von der Redaktion der New York Times Book Review als Buch des Monats ausgezeichnet. Aldanow wurde dreizehn Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen, darunter sechs Mal von Iwan Bunin. Als Redakteur russischer Exilzeitschriften führte Aldanow eine umfangreiche Korrespondenz mit Literaten und Politikern wie Vladimir Nabokov, Iwan Bunin unde Alexander Kerenski. 

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Der Anfang vom Ende

Mark Aldanow erzählt in diesem großen Gesellschaftsporträt mit Ironie und Scharfsinn von einem Epochenbruch, wie wir ihn fast hundert Jahre später wieder erleben.

Hauptschauplatz ist das Paris Ende der 1930er Jahre, der «Anfang vom Ende» des alten Europa liegt in der Luft. Die Geschichte beginnt in einem Zug von Moskau Richtung Berlin. Ein sowjetischer Botschafter befindet sich auf dem Weg in den Westen, um eingefrorene diplomatische Beziehungen wieder aufzunehmen. In seiner Begleitung befinden sich u. a. ein alter Militär, ein Berufsrevolutionär, der mit sich und seiner kommunistischen Vergangenheit zu hadern beginnt, sowie eine linientreue Botschaftssekretärin mit schriftstellerischen Ambitionen. In Paris kämpft derweil ein berühmter französischer Autor mit dem Stoff für seinen neuen Roman, während sein junger Sekretär einen Mord wie aus einem Dostojewski-Roman plant.

Die unterschiedlichsten Schicksale treffen aufeinander in diesem kunstvoll komponierten Roman, in dem die drängenden Fragen jener Jahre verhandelt werden: Macht und Ohnmacht der Demokratie, die geistige Verwandtschaft von Kommunismus und Faschismus, der Zusammenhang von Nationalismus und Diktatur, die Bedeutung von Kunst, der Verfall humanistischer Werte. 

Nach Aldanows Flucht in die USA  erschien der Roman 1943 zunächst in englischer Übersetzung. Ausgezeichnet als «Book of the Month» in der NYT Book Review wurde er auf Anhieb ein Bestseller und stieß auf ein begeistertes Echo bei Kritikern und Lesern. Mark Aldanow war dreizehn Mal für den Nobelpreis nominiert, darunter sechs Mal von Iwan Bunin.

«Was Aldanows Buch heute so aktuell macht, ist dieses Gefühl der absoluten moralischen Katastrophe, die über Russland hereingebrochen ist, das Gefühl des ‹Anfangs vom Ende›.» Sergej Lebedew 


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Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun, ist Dramatiker, Romancier und streitbarer Publizist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, die Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich. Für seine Werke wurde er u.a. mit dem Berliner Literaturpreis, dem Schweizer Buchpreis und dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen Vaters Kiste (2022) der Die Krume Brot (2023).

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Die Krume Brot

Der neue Roman des Büchner-Preisträgers führt ins Zürich der frühen 1970er Jahre: ein bewegendes Frauenleben am Rande der Wohlstandsgesellschaft.

Adelina, Tochter italienischer Einwanderer, arbeitet in einer Zürcher Fabrik, als sie nach kurzem Liebesglück mit einem Kind allein dasteht. Sie verliert die Stelle, die Wohnung, kämpft ums Überleben. In der größten Not lernt sie Emil kennen, einen erfolgreichen Grafiker, der ihre Schulden bezahlt und Adelina mit der kleinen Emma bei sich aufnimmt. Außer an der Liebe fehlt es an nichts. Emil kauft ein Anwesen in den Bergen des Piemont und scheint auf gemeinsames Glück zu hoffen. Aber dann verschwindet das Kind, spurlos.

Adelina macht sich auf die Suche, begleitet von einem schweigsamen Unbekannten. Er bringt sie nach Mailand, in eine Kommune, zu Menschen, die an die Revolution glauben und Adelina versprechen, die verlorene Tochter zu finden; sie muss nur bereit sein, sich dem Kampf anzuschließen, und mit ihren Schweizer Papieren über die Grenze gehen, auf eine gefährliche Mission.

«Fantastisch, klug, elegant, ich bin ganz hineingefallen.» Sandra Hüller

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