Ausgezeichnet

«Keine gute Geschichte» von Lisa Roy steht auf der Shortlist für den Literaturpreis Ruhr

Autorinnenfoto von Lisa Roy mit schwarzer Schrift "Glückwunsch zur Nominierung"
© Heike Steinweg

Lisa Roys Debütroman «Keine gute Geschichte» steht als eines von fünf Büchern auf der Shortlist für den Literaturpreis Ruhr 2023. Wir gratulieren unserer Autorin! 

In der Begründung der Jury heißt es: Ein bemerkenswertes, kompromissloses Debüt. Arielle, Anfang 30, Social-Media-Managerin in Düsseldorf, hat es rausgeschafft aus Essen-Katernberg. Nach Jahren kehrt sie das erste Mal zurück und wird schmerzhaft mit ihrer eigenen Vergangenheit und den Leerstellen darin konfrontiert. Die Geschichte ist illusionslos, unsentimental und authentisch. Lisa Roys Sprache direkt, bisweilen rotzig, auch mal brutal. Nein, es ist keine gute Geschichte, aber ein beeindruckendes Buch.

Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Der Literaturpreis Ruhr ist die wichtigste ideelle wie materielle Auszeichnung für Schriftsteller:innen, die im Ruhrgebiet leben, sowie für Autor:innen von außerhalb, die über die Region schreiben. Er wird seit 1986 jährlich vom Regionalverband Ruhr vergeben und vom Literaturbüro Ruhr organisatorisch und konzeptionell betreut.

Der Siegertitel wird am 14. September bei der feierlichen Preisverleihung in der Kreuzeskirche in Essen bekannt gegeben. Weitere Informationen finden Sie hier.

Lisa Roy wurde 1990 in Leipzig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte in Dortmund und Köln und veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für die Arbeit an ihrem ersten Roman Keine gute Geschichte erhielt sie 2021 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln und den GWK-Förderpreis Literatur. Lisa Roy lebt mit ihrer Familie in Köln. 

Zur Autorin Zu den Büchern

Keine gute Geschichte

Eine Geschichte über die Suche nach Familie und Herkunft, nach Identität und Liebe. Keine gute Geschichte.

Arielle Freytag, Anfang dreißig, hat es eigentlich geschafft: Aufgewachsen im Essener Stadtteil Katernberg, verdient sie als Social-Media-Managerin in Düsseldorf mittlerweile viel Geld. Bis eine Depression sie aus der Bahn wirft und für eine Weile in die «Klapse» bringt. Kaum wieder zu Hause, erreicht Arielle ein Anruf aus Katernberg, und zum ersten Mal nach zwölf Jahren kehrt sie an den Ort ihrer Jugend zurück. Dort werden seit ein paar Tagen zwei Mädchen vermisst – was Arielle mit Wucht an ihre Mutter erinnert, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwand.

Damals blieb Arielle allein bei ihrer eigenwilligen Großmutter zurück. Wer ihr Vater ist, weiß sie nicht, auch ihr dunkles, lockiges Haar und die Hautfarbe sind nur ein vager Hinweis: italienisch, türkisch, kroatisch? Während in Katernberg fieberhaft nach den Mädchen gesucht wird, stellt Arielle sich den schmerzhaften Fragen, auf die sie immer dringender Antworten braucht.  Hat ihre Mutter sie verlassen, oder ging sie nicht freiwillig?

«Lisa Roy ist ein erstaunlicher Debütroman gelungen. Eine Mischung aus Coming-of Age- und Gesellschaftsroman mit einer Prise Krimi und einer Heldin, die schön, cool und rotzig erscheint, aber eigentlich sehr verletzlich ist.» dpa


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