Tschudi
1896. Berlin. Die Nationalgalerie Deutschlands erwirbt und zeigt als erstes Museum der Welt die Pariser Moderne: Manet, Monet, Renoir, Rodin. Ein Mann unternimmt das Wagnis, Hugo von Tschudi.
Gegen den deutschen Kaiser, gegen die konservativen Fraktionen in der Gesellschaft, gegen alles, was ihn aufhalten will. Ein Augenblick nur, doch die ganze Welt liegt vor einem ausgebreitet und Berlin wird die Welt. Vom Stadtschloss aus blickt Wilhelm II. voll Hass auf diesen neuen Direktor der Nationalgalerie, auf die bunten Flecken der neuen Bilder der Impressionisten und auf die Franzosen, Hass, der noch wachsen wird, befeuert vom Lieblingsmaler des Kaisers, Anton von Werner.
Um die Ecke am Pariser Platz wohnt Max Liebermann, der zu Tschudi hält. Der große Künstler Berlins, Menzel, schattiert sein eigenes Universum scheinbar jenseits der Kunstfronten und ist doch ihr heimliches Geheimnis.
Großindustrielle, Geldgeber, Politiker, Schnürsenkelverkäufer - Tschudi immer inmitten, Tschudi, der sehr groß gewachsene Mann mit der Wolfskrankheit, die sich immer weiter in sein Gesicht beißt, läuft unaufhaltbar und unübersehbar durch die Straßen, die Salons und das Geflüster einer erwachenden Stadt und seine dunklen Augen brennen aus der für ihn angefertigten Gesichtsmaske hervor, die fortan gestreichelt wird von einer spanischen Adligen.
Eine wahre Geschichte, jeden Traum wert, jede Farbe und jedes Licht . . .
- Verlag: Rowohlt E-Book
- Erscheinungstermin: 10.03.2020
- Lieferstatus: Verfügbar
- 320 Seiten
- ISBN: 978-3-644-00488-7
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Ein ganz starkes Buch. So virtuos geschrieben, so informativ, so anschaulich, so unterhaltend, so fesselnd. Ein Roman für den Geist und das Gefühl gleichermaßen.
Sie schreibt so lustvoll, wie es ihrem Protagonisten Hugo von Tschudi entspricht. Ein ansteckend-begeisternder Roman.
In verführerischem, treibendem Rhythmus erzählt die Schriftstellerin darin von dem Museumsdirektor, der den Impressionismus nach Deutschland brachte. Fasziniert, ja: elektrisiert habe ich diesen Roman verschlungen.
So haben Maler untereinander noch nie parliert. Super-Tschudi.
Wer den Roman liebt, wird die Alte Nationalgalerie lieben.
Ein Glücksfall. Die Reichtümer ihrer orientalischen Herkunft erzählt Mariam Kühsel-Hussaini jetzt in der grenzenlosen Ausdruckskraft ihrer deutschen Sprache. Die deutsche Sprache darf sich bereichert fühlen durch Mariam Kühsel-Hussaini.
Vom ersten Satz an entwickelt dieses Buch filmische Opulenz, führt mitten hinein in die champagnerseligen Soiréen der Berliner Mäzene, in Künstlerateliers, Ballsäle und Kaffeehäuser.
Mariam Kühsel-Hussainis Roman über den Museumsdirektor Hugo von Tschudi ist selbst ein Meisterwerk. Die deutsche Sprache wird so lange durchgeschüttelt, bis sie aufwacht und Dinge sagt, die so neu, wild und impressionistisch sind wie ihr Gegenstand.
Und was für eine Sprache, denn das ist es, was wir von der Literatur wollen. Mariam Kühsel-Hussaini beherrscht die Kunst des federleichten Erzählens mit unerhörten Wortkombinationen.
Mariam Kühsel-Hussaini giesst den Visionär Tschudi und seine Epoche in ein federleichtes, schillerndes, expressives und immer eigenwilliges Deutsch. Jedes Kapitel ein Bild, doch nichts steht still. Ein Berlin-Roman, wie man ihn noch nicht gelesen hat.
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