Der andere Name
Heptalogie I - II | Nobelpreis für Literatur 2023
Der erste Band von Jon Fosses international gefeierter "Heptalogie" – über einen Künstler und verschiedene Arten zu leben, über Liebe, Glauben und das Vergehen der Zeit.
Asle, ein Maler, lebt seit dem Tod seiner Frau allein in einem kleinen Ort bei Bjørgvin, einer Stadt an der Südwestküste Norwegens. Er will nicht mehr malen, was er sieht, sondern will bis zu einem Punkt vordringen, der hinter dem Gegenständlichen liegt. In seinem gerade vollendeten Ölgemälde etwa, auf dem sich zwei breite Pinselstriche kreuzen, bringt er ein besonderes Licht zum Vorschein, ein beinahe göttliches Leuchten.
Seine einzigen Freunde sind sein alter Nachbar Åsleik, ein Fischer und Kleinbauer, der Junggeselle ist, sowie Beyer, sein in der Stadt lebender Galerist. Dort lebt auch ein anderer Asle, der ebenfalls Maler, aber dem Alkohol verfallen und sehr einsam ist – zwei Versionen eines Menschen, zwei Versionen eines Lebens. Dass sie einander in der Weihnachtszeit begegnen, ist das Herzstück des Romans.
Vor dem Hintergrund der norwegischen Landschaft, dem Meer, den Fjorden, erzählt Jon Fosse in diesen ersten beiden Teilen seines großen Romanprojekts "Heptalogie" auf eindringliche, geradezu betörende Weise von den existentiellen Fragen des Lebens, von Liebe und Einsamkeit, Leben und Tod, von Licht und Schatten, Glaube und Hoffnungslosigkeit - und vom Wesen der Kunst.
- Verlag: Rowohlt E-Book
- Erscheinungstermin: 17.09.2019
- Lieferstatus: Verfügbar
- 480 Seiten
- ISBN: 978-3-644-00193-0
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Jon Fosse wird gefeiert als der norwegische Beckett, der neue Henrik Ibsen. Ein Meister der Pause, des Verdichtens, des Ineinanderverwebens, der Stille und der Metaebenen. Sein neues Meisterwerk "Der andere Name" liest sich wie ein langes Gedicht. (...) ein Kammerspiel der Stille, des Schweigens, getragen von Melancholie und Traum, getrieben von der durch Wiederholungen rhythmisierten Sprache, wie das Hin und Her der Wellen des Fjords.
Fosses Prosa will nicht voran, sie will in die Tiefe. (...) Mit seiner minimalistischen Sprache verzaubert dieser archaische Erzähler auf das Wunderbarste.
Fosse besitzt die phantastische Gabe, über das Gewöhnliche ganz ungewöhnlich, fast geheimnisvoll zu schreiben. (...) Die Sätze schmiegen sich in endloser Reihung aneinander und bilden einen lyrischen Zusammenhang, der wie bei einer Meditation ins Innere dringt und dort fortgeschrieben wird.
Der Zauber, den das Buch entfaltet, liegt in der Entschleunigung. Wie eine Meditation, vielleicht sogar wie ein Gebet, kreist der Text in permanenten Schleifen um immer die gleichen Gedanken, Gefühle, Befindlichkeiten, Bedürfnisse (...) Eine geheimnisvolle, magische Stimmung liegt über diesem Buch.
Fraglos ein Meisterwerk der europäischen Gegenwartsliteratur.
Jon Fosse nimmt dem hektischen Weltgebaren seine Aufgeregtheit, indem er die großen Themen in seiner Prosa aufruft: Geburt, Liebe und Tod. Die Prosa des großen Minimalisten in der europäischen Literatur ist schnörkellos.
Dank Simon Werles Neuübersetzung liegt Charles Baudelaires Gesamtwerk nun in zwei Bänden vor. "Der Spleen von Paris" ist eine Sammlung, die sich als Entwicklungsgeschichte des Dichters lesen lässt.
Das Buch über zwei mögliche Versionen eines Künstlerlebens spielt im Schneetreiben der Weihnachtszeit, es ist feucht, finster, kalt, doch die Gedanken der Hauptperson sind erwärmend.
Ein literarisches Projekt, das in seiner Konsequenz und Qualität an weltliterarischen Maßstäben gemessen werden muss.
Fosse ist unter den nordischen Existenzialisten einer der besten. (...) In seinem typischen Stil mit vielen Wiederholungen gibt Fosse dem Text seine dunkle Melodie, der man sich als Leser im besten Fall willenlos ergibt.
Grandiose Sprachmusik rund um Liebe und Trauer prägt das auf sieben Bände angelegte Opus Magnum von Jon Fosse, das mit „Der andere Name“ furios beginnt.
Mit der im Sommer 2015 begonnenen Heptalogie (...) führt er seine Arbeit als Romancier zu neuer Meisterschaft.
Man kann Jon Fosse nicht mit halbem Herzen lesen, mit Vorbehalt, mit innerer Distanz. Ein Gottesdienst ist kein Wunschkonzert. Auch den Heiligen Jon kann man nur ganz oder gar nicht feiern.
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