Nach Notat zu Bett

In diesen wie ein Tagebuch aufgebauten Miniaturen erweist Strunk sich als ein Meister des uneigentlichen Sprechens.

Strunks radikale Exzentrik des Banalen reiht Tiefsinniges, Albernes und Deprimierendes so raffiniert und sprachvirtuos aneinander, dass man am Ende gar nicht mehr weiß, wo das eine aufhört und das andere beginnt.

Fazit: Die "Titanic"-Kolumne in Buchform ist absurd, sehr lustig, genau beobachtet und manchmal berührend. Ein Lesevergnügen!

Gute Tagebücher legen die Seele des Autors frei. Und ganz nebenbei macht dieses hier beim Lesen auch noch richtig Spaß.

Ein vielschichtiges und unkonventionelles Buch, voll Witz, Geist, Trübsinn und ungewolltem Charme. Auch wenn es sich um vermeintlich banale Tagebucheinträge handelt, schafft es Strunk erneut, den Leser durch seine typische Schreibweise – hibbelig, wirr, abrupt, ehrlich, witzig – vollends in den Bann zu ziehen.

Kein schlechter literarischer Trick: Wo bei anderen Prominenten-Autoren das Tagebuch Wertstoff-Tonne der Seele ist, wird es hier: zum Kunstprodukt. (...) Die Mischung funktioniert: Man sieht einen Heinz Strunk wie eine überdrehte Stummfilmfigur zwischen Groteske und Hochkultur.

Literarische Tagebücher, die mit großem Sprachgefühl Erlebtes und Fiktion mischen, Nebensächliches und Ernstes – dass der Autor sich an einer Stelle in eine Reihe mit Thomas Mann stellt, ist nicht ausschließlich hochgestapelt, sondern ernst gemeint.