Liebe Petra Pellini, Ihr Roman Der Bademeister ohne Himmel erzählt von der Freundschaft einer lebensmüden 15-Jährigen zu ihrem 86-jährigen dementen Nachbarn. Eine ungewöhnliche Konstellation. Was verbindet Linda und Hubert in Ihren Augen?
Beide kommen auf ihre Art nicht klar mit ihrem Leben. Hubert ist desorientiert, und auch Linda ist auf ihre Weise orientierungslos. Sie weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, und ihre Motivation, das herauszufinden, ist gering. Zudem hat sie eine schwierige Kindheit hinter sich und null Bock auf ihre Zukunft. Hubert hat seine Vergangenheit verloren und weiß nie, was als Nächstes zu tun ist. Seine Wahrnehmung ist verzerrt, Sicherheit und Orientierung verschwimmen immer mehr. So haben die beiden vieles gemeinsam. Beide fühlen sich nirgends wirklich zugehörig, beide fallen aus dem Raster.
Ihr Roman ist temporeich erzählt, sehr humorvoll und erfrischend geschrieben. Wie schwer fiel es Ihnen, den richtigen Erzählton für Lindas Geschichte zu finden?
Es fiel mir nicht schwer, es fiel mir sogar sehr leicht. Auf eine Art entwickelte sich die Erzählstimme wie von selbst. Lindas Biografie, ihr kritischer Blick, ihre gute Beobachtungsgabe, vor allem aber ihr Humor führten zu diesem Erzählton, den ich persönlich liebenswert und witzig finde.