«Bullerbü gibt es nicht» – so steht es in Ihrem neuen Thriller Das Baumhaus. Rächen Sie sich an Astrid Lindgren für das ewig Hyggelige, das in Deutschland so beliebt ist?
Ganz im Gegenteil! Ich nehme darin unsere Liebe für Astrid Lindgren aufs Korn, aber ich bin ja Ronja Räubertochter und Bullerbü als Kind selbst verfallen und liebe Lindgrens Geschichten immer noch. Mit sieben Jahren habe ich einen Zeitungsartikel über Lindgren an meine Wand über den Schreibtisch gehängt, sie war damals so etwas wie mein erstes Autorenvorbild. Den Artikel habe ich übrigens noch. Ich bewahre ihn zusammen mit den Geschichten auf, die ich als Kind geschrieben habe.
Das Baumhaus ist zugleich ein skandinavischer Krimi, das Psychogramm einer Ehe und eine Schauergeschichte – wie würden Sie Ihren Thriller beschreiben?
Ich würde sagen, es ist ein typischer Vera-Buck-Thriller: düster, psychologisch, atmosphärisch und mit Figuren, die man einfach ins Herz schließt. Ob es wirklich ein skandinavischer Krimi ist? Ich bin keine skandinavische Autorin und würde nicht so weit gehen, das zu behaupten. Der Thriller will etwas anderes. Wir betreten das alte Ferienhaus in Västernorrland zusammen mit einer deutschen Familie und ihrer Sicht auf die heile Bullerbü-Welt, für die sie Schweden hält.