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Klaus Mann – Bohemien, Grenzgänger, Kind seiner Zeit

Zum 70. Todestag im Mai 2019: Klaus Manns große Werke in Neuausgaben und das Gesamtwerk erstmals als E-Book

Bild von Klaus Mann
© Thea Sternheim

«Das Werk des Vaters steht vor uns.» Dieses Faktum lastet von Beginn an über dem Leben des ältesten Sohns von Thomas und Katia Mann. Klaus Mann akzentuierte das an sich, was ihn von seinem Über-Vater, dem Dichterfürsten und Nobelpreisträger, trennte: «Das Katholische vor dem Protestantischen; das Pathetische vor dem Ironischen, das Extravagante, Exzentrische, Anrüchige gegen das maßvoll Gehaltene …» Seine Existenz war von extremer Ruhelosigkeit geprägt – es waren dramatische Zeiten, die sein Leben und sein Werk prägten: 1. Weltkrieg und Räterepublik, Naziterror und Exiljahre in Amsterdam, Paris und New York, antifaschistisches Engagement mit Zeitschriften wie Die Sammlung und Decision, Frontjahre als Reporter im Spanischen Bürgerkrieg und als Soldat der US Army. «Von Rechten geschmäht, von Linken kritisiert, genoss er den Ruf eines so begabten wie gefährdeten Enfant terrible ...» (Der Spiegel)«Das Werk des Vaters steht vor uns.» Dieses Faktum lastet von Beginn an über dem Leben des ältesten Sohns von Thomas und Katia Mann. Klaus Mann akzentuierte das an sich, was ihn von seinem Über-Vater, dem Dichterfürsten und Nobelpreisträger, trennte: «Das Katholische vor dem Protestantischen; das Pathetische vor dem Ironischen, das Extravagante, Exzentrische, Anrüchige gegen das maßvoll Gehaltene …» Seine Existenz war von extremer Ruhelosigkeit geprägt – es waren dramatische Zeiten, die sein Leben und sein Werk prägten: 1. Weltkrieg und Räterepublik, Naziterror und Exiljahre in Amsterdam, Paris und New York, antifaschistisches Engagement mit Zeitschriften wie Die Sammlung und Decision, Frontjahre als Reporter im Spanischen Bürgerkrieg und als Soldat der US Army. «Von Rechten geschmäht, von Linken kritisiert, genoss er den Ruf eines so begabten wie gefährdeten Enfant terrible ...» (Der Spiegel)

«Er hat geschrieben, wie andere Leute atmen» (Erika Mann)

«Als sich Klaus Mann im Frühjahr 1949 verbittert und vereinsamt das Leben nahm, hätte er sich kaum träumen lassen, dass er Jahrzehnte später geradezu eine Kultfigur werden würde, vor allem für junge Menschen. Woher rührt die Faszination? (...) Vielleicht macht gerade die Zerrissenheit und Fragilität seiner Existenz seine verblüffende Modernität aus.» (Uwe Naumann, Herausgeber der rororo-Monographie über Klaus Mann)


Zum 70. Todestag erscheint auch Klaus Manns berühmtester Roman «Mephisto» in einer sorgfältig edierten, nach der Erstausgabe von 1936 (Querido Verlag, Amsterdam) gestalteten Schmuckausgabe in Ganzleinen. Auch seine Werke «Der Wendepunkt», «Flucht in den Norden» und «Symphonie Pathétique» und der gemeinsam mit Schwester Erika Mann verfasste Reisebericht «Das Buch von der Riviera» erscheinen als Neuausgaben.

Über Klaus Mann

Thomas Mann: «Ich glaube ernstlich, dass Klaus zu den Begabtesten seiner Generation gehörte, vielleicht der Begabteste war.»
Erich Ebermayer: «Es bleibt immer nur das Wort: Verzauberung. Dem Zauber seines Wesens erlag jeder ...»
Hermann Kesten: «Er war voller nervöser Daseinslust und heimlicher Todesbegier, frühreif und unvollendet …»
Oskar Maria Graf: «Klaus Mann war das vollendete Bild eines ‚jungen, gebildeten Mannes von Welt’.»

Mephisto

Eines der umstrittensten Zeitpanoramen des Zwanzigsten Jahrhunderts

Klaus Manns berühmter Roman über den Schauspieler Hendrik Höfgen, der sich mit den Machthabern des nationalsozialistischen Deutschlands einlässt – eine exemplarische Geschichte über Anpassung und Widerstand, Karrieredenken und künstlerische Moral.

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Klaus Mann

Klaus Mann

Geboren am 18.11.1906 in München als ältester Sohn Thomas und Katja Manns. Klaus Mann schrieb mit 15 Jahren erste Novellen. Es folgten die Gründung eines Theaterensembles mit Schwester Erika, Pamela Wedekind und Gustaf Gründgens, 1929 unternahm er eine Weltreise «rundherum». In der Emigration (mit den Stationen Amsterdam, Zürich, Prag, Paris, ab 1936 USA) wurde er zur zentralen Figur der internationalen antifaschistischen Publizistik. Er gab die Zeitschriften «Die Sammlung» (1933-35) und «Decision» (1941-42) heraus, kehrte als US-Korrespondent nach Deutschland zurück.

1949 beging er aus persönlichen und politischen Motiven Selbstmord, nachdem er in dem von Pessimismus erfüllten Essay Die Heimsuchung des europäischen Geistes noch einmal zur Besinnung aufgerufen hatte. Mann sagte sich früh vom Daseinsgefühl der Eltern-Generation los und stellte die Lebenskrise der «Jungen» in der stilistisch frühreifen Kindernovelle und in der Autobiographie des Sechsundzwanzigjährigen Kind dieser Zeit dar. Seine bedeutendsten Romane schrieb Mann im Exil: Symphonie Pathétique, Mephisto. Roman einer Karriere, und Der Vulkan. In der Autobiographie Der Wendepunkt gelangt Klaus Manns Diktion zu Reife und gelassener Sachlichkeit. Er sprach stellvertretend für eine Generation, die in den 20-er Jahren ihre prägenden Eindrücke empfing, mit einem engagierten Freiheitsbewusstsein zu neuen Ufern aufbrechen wollte und zwischen den Fronten einer zerrissenen Nachkriegswelt an der Machtlosigkeit des Geistes verzweifelte.