Ausgezeichnet

Ronya Othmann auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024

Ronya Othmann auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024
© Paula Winkler

Ronya Othmann steht mit ihrem Roman «Vierundsiebzig» auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024.

In der Begründung der Jury heißt es: «Vor zehn Jahren verübte die Terrormiliz ‹Islamischer Staat› an den Jesiden in der nordirakischen Sindschar-Region einen Völkermord. Ronya Othmann folgt den Spuren dieses Massenverbrechens. Sie besucht die Schauplätze der Massaker, die Flüchtlingscamps, die Gedenkstätten. Sie lässt jene, die der Mordlust des IS nur knapp entfliehen konnten, zu Wort kommen. Eindrucksvoll mischt Othmann Gattungen und Erzählformen – Reisereportage, Gerichtsprotokoll, historische Exkurse, Autobiografisches. Immer wieder betreibt sie poetologische Gewissenserforschung: Wie lässt sich das Grauen angemessen schildern, ohne die Opfer erzählerisch auszubeuten? Ein einzigartiger dokumentarischer Roman über einen Genozid der Gegenwart und die Frage, wie man davon erzählen kann.»

Jedes Jahr zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen «Roman des Jahres» aus. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2024 statt. 

«Vierundsiebzig» ist am 12. März 2024 im Rowohlt Verlag erschienen.

Weitere Informationen zum Deutschen Buchpreis finden Sie hier.

Ronya Othmann

Ronya Othmann

Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, u.a. mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für Die Sommer, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband die verbrechen (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises und den Horst Bingel-Preis 2022. Vierundsiebzig, ihr zweiter Roman, wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und mit dem Düsseldorfer Literaturpreis 2024 sowie dem Erich-Loest-Preis 2025 ausgezeichnet.

Vierundsiebzig

«Ich habe immer gedacht, dass es das Ende ist, wenn der Himmel auf die Erde fällt. Am 3. August 2014 ist der Himmel nicht auf die Erde gefallen, aber trotzdem war es das Ende.»

Nach ihrem Debüt Die Sommer legt Ronya Othmann den zweiten Roman vor. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, einen Genozid, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und von deutschen Gerichtssälen weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt.

«Vierundsiebzig ist vieles in einem – Autobiographie, Biographie, Reiseliteratur und Geschichtsschreibung in Echtzeit – und dennoch ein organisches Ganzes. Ein literarischer Befreiungsschlag.» Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 

«Ein großes Werk und ein ungeheuer packendes dazu.» Die Welt

  • Erscheinungstermin: 12.03.2024
  • Lieferstatus: Verfügbar
  • 512 Seiten
  • ISBN: 978-3-498-00361-6
  • Autor:innen: Ronya Othmann

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