Der Schriftsteller Georg Klein erhält den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds. Die Preisverleihung findet am 28. November 2022 im Literarischen Colloquium in Berlin statt.
In der Begründung der Jury heißt es: «In seinem aktuellen Roman ‹Bruder aller Bilder› werden wir unmerklich ins Geheimnisvolle geführt: Heiter und mit Kolorit aus dem publizistischen Arbeitsleben beginnt er und wechselt dann auf fantastische Weise in eine traumverlorene Wirklichkeit. Es sprechen die Toten und die Lebenden müssen – wie es an einer Stelle heißt – ‹ausnahmswach› sein. Und wir staunen beim Lesen über die Sprach- und Fabulierfähigkeit dieses Autors, der hier das Genre des Schauerromans benutzt und variiert. Das zeichnet das literarische Werk von Georg Klein von Beginn an aus: Das virtuose Spiel mit bekannten Genres, die stets eine literarische Umwertung erfahren. In diesem Sinn war sein erster Roman ‹Libidissi› (1998) ein Agentenroman, ‹Barbar Rosa› (2001) eine Detektivgeschichte, ‹Die Zukunft des Mars› (2013) eine Science-Fiction-Variation, und auch wenn Klein das bekannte Muster der Erinnerungsprosa benutzt in seinem ‹Roman unserer Kindheit› (2010) wird daraus eine Reise ins Unheimliche. Was Literatur vermag, uns nämlich in fremde, in bedrohliche Welten und Weltsichten zu entführen, in denen Schein und Sein nicht getrennt sind, davon erzählt das umfangreiche Werk dieses Autors, der die Konventionen des Romans ebenso beherrscht wie bricht, der komisch und düster, aufregend und überraschend von der Wirklichkeit erzählt, in dem er ihr selbstbewusst die Fantasie gegenüberstellt.»
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.deutscher-literaturfonds.de/aktuelles/grosser-preis-des-deutschen-literaturfonds-2022/