«Im Bienenlicht» von Georg Klein wurde von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats April gewählt.
Aus der Begründung der Jury:
«Vom Theater trennt das «Bienenlicht» nur ein Umlaut. Georg Klein, dem Schriftsteller als Rätselsteller, sind seine neuen Erzählungen, die er unterm Titel«Im Bienenlicht» kompositorisch ordnet, durchaus die Magie des fehlenden Umlauts wert: Sein Bienenlicht nämlich ist eigentlich ein Bühnenlicht. Es leuchtet als Geheimnisspotlight sozusagen über zwei Akten. Im einen, «Wachs» betitelt, zeigt er, was im Bühnenlicht an Absonderlichem wachsartig zwischen Sein und Schein zu formen und zu machen und zu gestalten ist, zum Beispiel ein Gespenst oder die Leibwächter einer Kanzlerin oder einen Tätowierungsterroristen als einen republikweit Bäuche und Häute in Kritzelstechhaft nehmenden «Bauchmann». Im zweiten, «Honig» genannt, zeigt er, was aus dem Geformten, Gemachten und Gestalteten herausgeschleudert, als Seim gesaugt und geschmeckt und genossen werden kann, zum Beispiel die Süße einer lustigen Witwe oder der Fruchtgeruch komischer Äpfel oder junge Pfauen in Aspik. Lauter alltägliche, aber je alltäglichere desto geheimnissattere und rätselstärkere Abenteuer von Figuren und Zeitgenossen, die samt und sonders auf Tauchgängen knapp unter die Oberflächen von allerbanalsten Normalitäten noch einmal erzählerisch Tollheitsluft holen. Bei Wein und Brot, einer Melodika, Autobahnkapellen, Rasenmäherreparaturen und – vor allem! – «Herzstürzen». Immer abgelenkt und ins Abseitige geleitet von den unscheinbarsten Dingen und Zufällen. Und der Autor, «schreib das auf, Georg!», alleweil mitten drin mit seinem Erzählhandwerkszeug und seiner Intelligenzschreibmusik. Ein größtgescheites Lesevergnügen.»
Wir gratulieren unserem Autor!