Die amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison ist am 5. August 2019 achtundachtzigjährig nach kurzer Krankheit verstorben.
Toni Morrison war nicht nur Literatur-Nobelpreisträgerin und eine der wichtigsten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur, sondern auch und vor allem eine moralische Institution und Kämpferin für Antirassismus und Menschenrechte.
Ihr erster Roman «The Bluest Eye» (1970) erschien bei Rowohlt 1979 unter dem Titel «Sehr blaue Augen», danach folgten zehn weitere Romane und zahlreiche Essays, deren letzte 2020 unter dem Titel «Selbstachtung» bei Rowohlt erscheinen werden.
Zudem arbeitete Toni Morrison als erste Afroamerikanerin überhaupt im amerikanischen Literaturbetrieb von 1967 bis 1983 als Lektorin bei Random House und schuf Autorinnen wie Toni Cade Bambara, Angela Davis und Gayl Jones ein literarisches Forum. Später lehrte sie an zahlreichen US-Universitäten, u. a. lange Jahre als Professorin in Princeton.
Sie übte jahrzehntelang entscheidenden Einfluss auf die US-Literatur aus und wurde für ihr Werk mit zahlreichen Preisen geehrt, u. a. mit dem Pulitzerpreis, dem American Book Award und dem PEN/Saul Bellow Award for Achievement in American Fiction.
2012 zeichnete Barack Obama sie mit der Presidential Medal of Freedom aus.