Verrat
Weihnachten 1989. Bridget O’Neill blickt mit Grauen den Feiertagen entgegen: Wird ihr Gebäck Gnade finden vor der Schwiegermutter? Ihr Mann ist derweil in Calais, um einen britischen Soldaten vor den Augen seiner Familie zu töten. Francis ist ein Fußsoldat der IRA, der Kampf ist ihm Beruf und Lebenszweck. Doch seine Frau leidet sehr am Bürgerkrieg: die bösen Geheimnisse, der Heimatort, der einer Geisterstadt gleicht, Jahre wie Blei. Bridget lässt sich vom britischen Geheimdienst rekrutieren und wird doch die Schuldgefühle – beiden Seiten gegenüber – nicht los. Auch Francis’ Bruder Liam will Informant werden. Ein Hinweis von Francis beschert ihm den Tod. Und «Gentleman Joe», Francis’ Boss, schätzt solche Treue. Er hat gleich den nächsten Job für Francis: ein Bombenattentat.
Dass die IRA insgeheim längst mit den Briten verhandelt, weiß Francis nicht. Er hat auch ohnedies schon Zweifel am Krieg, dem er seinen Bruder geopfert hat. In einer schwachen Stunde weint er sich bei Bridget aus, die den Attentatsplan weitergibt. Francis wandert in den Knast. Und Bridget fühlt sich durch ihren Verrat noch mehr an ihn gebunden. Sie wird auf ihn warten – auf die Gefahr hin aufzufliegen.
Nach sechs Jahren – der Bürgerkrieg ist Geschichte – wird Francis entlassen: Er kommt in eine Welt, in der es keinen Platz gibt für einen Mann der Vergangenheit. Enttäuscht konzentriert Francis sich auf die Suche nach dem Verräter und bringt damit sich und Bridget in höchste Gefahr …
- Verlag: Rowohlt E-Book
- Erscheinungstermin: 27.03.2018
- Lieferstatus: Verfügbar
- 352 Seiten
- ISBN: 978-3-644-30019-4
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Dem Iren Nicholas Searle ist ein böser, extrem spannender Polit-Thriller gelungen, der ganz cool und lässig daherkommt und viel über die Mentalität der Nordiren aussagt.
Toller Autor, starkes Buch - ein Krimi mit viel Substanz
Searle wechselt versiert die Perspektiven. So lässt sich die verfahrene Konstellation verstehen, ohne dass man die einzelnen Taten deshalb billigen müsste. Es ist ein Blick in eine Welt, in der Loyalität einem Würgegriff gleichen und Verrat zum Akt der Vernunft und Befreiung werden kann, weil einzelne Leben unerbittlich dem Kampf für die gerechte Sache unterworfen werden. Als Sieger darf sich hier niemand fühlen
In seiner Subtilität erinnert das an John le Carrés ‚Eine kleine Stadt in Deutschland‘, wo es auch um die emotionalen Verwerfungen in den Herzen derer geht, die im Schatten des Verrats tätig sind. Höchstes Lob.
Das ist einer der Thriller, die Spannung nicht nur durch eine temporeiche Handlung erzeugen, sondern auch damit, dass wir Einsicht in eine uns sonst unzugängliche Welt erhalten.
Searle schreibt gut über das, was er kennt.
Eine Geschichte über schäbige Kompromisse und schmerzhafte Entscheidungen … Searles Antiheld kann nicht anders als Verrat und Gewalt in die Welt zu bringen, und sein Dilemma hat eine moralische Botschaft: Selbst der härteste Mann ist verletzlich durch die Liebe.
Searle schreibt mit so viel Mitgefühl und Verständnis, dass der Leser seine Sympathie auch den Figuren nicht verweigern mag, die Grauenhaftes tun. Das verdoppelt die Spannung, denn man zittert als Leser auch um die Bad Guys … ‘Das alte Böse‘ war ein exzellenter Thriller, aber dieses Buch liest sich persönlicher; es ist noch besser.
Unerträglich spannend … Dies ist das Abbild einer realen Welt, es kommt von jemandem der in ihr gelebt hat.
'Das alte Böse' war ein exzellenter Thriller, aber dieses Buch liest sich persönlicher. Es ist noch besser.
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