Der traurige Gast
Es ist der Winter des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche. Ein Mann ohne Namen beobachtet seine prekäre Nachbarschaft mit wachsender Beunruhigung. Über Gespräche und Begegnungen, den Blick in die eigene Biographie wie auf vergangene Lebensgeschichten, sucht er Antworten auf die Frage nach dem Wesen des Menschen, dem Leben, dem Tod. Er sitzt im Souterrain, bei Dariusz, der einmal Chirurg war und einen Sohn hatte, der in Südamerika ertrank. Oder mit Karsten, dem früheren Studienkollegen, in einer Bar nahe der Charité, wo der als Molekularbiologe beschäftigt ist. Oder bei der alten polnischen Architektin Dorota, deren intellektuelle Energie auf ihn genauso verwirrend wie ansteckend wirkt. Umso tiefer trifft es den namenlosen Gast, dass er – ein Stück selbstgebackenen Kuchen in der Tasche – bei seinem letzten Besuch in ihrer leergeräumten Wohnung steht. Frau Dorota, sagt der Vermieter, hat sich in ihrem Schlafzimmer erhängt. "Der traurige Gast" ist eine Selbst- und Weltbefragung von bestrickender erzählerischer Intensität. Ein philosophischer und zutiefst menschlicher Roman, der weiß, was Verlieren, Verdrängen, Neu-Ankommen bedeuten. Ein Buch vom Überleben, in aller Schönheit, trotz allem Schrecken.
- Verlag: Rowohlt E-Book
- Erscheinungstermin: 22.01.2019
- Lieferstatus: Verfügbar
- 304 Seiten
- ISBN: 978-3-644-00206-7
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Ein Roman von großer literarischer Kraft und philosophischer Tiefe ... zutiefst beeindruckend.
Ein eindringlicher Roman, der die vermeintliche Kausalität und Logik von Geschichte auf den Kopf stellt.
Ein literarisches Glanzstück.
Erzählen als trostloser Trost, als Beschwörung und Bewahrung der Herkunft - in der Form der Wutrede, Trauerrede, Ausrede. Man wird diesen Roman melancholisch gestimmt zu Ende lesen, aber reich gefüllt mit intensiven Lebensgeschichten. Und man kann einen Autor bewundern, der das Erzählen mal heiter, mal dunkel reflektiert ... Matthias Nawrat ist schon jetzt ein großer Autor.
Eine Architektin, die kaum mehr Aufträge hat, ein Chirurg, der in Schnellimbissen und Tankstellenshops arbeitet, ein ehemaliger Studienfreund, dem das saturierte Leben als Molekularforscher zwischendurch plötzlich unheimlich wird - zusammen mit vielen namenlosen Schicksalen verdichten sich die Begegnungen zu einer Erzählung, die die große Frage nach dem Sinn des Lebens stellt.
"Der traurige Gast“ ist eine Sinnsuche, ein Versuch, in einer Welt ohne Gott und Jenseitshoffnung doch irgendwelche Gründe oder auch nur Verhaltensmodi gegen die Verzweiflung zu finden ... ein großes Buch.
Die kunstvolle, aber unprätentiöse Erzählweise simuliert kein Miterleben, keine bewegten HD-Bilder. Sie stellt Präsenz her ... Matthias Nawrats neuer Roman "Der traurige Gast" zieht die Leser leise in seinen Bann.
Nawrats Roman erzählt keine durchgängige Geschichte, sondern viele kleine, stets neu verschlungene. Er besteht aus vielen Teilen, die sich ineinander fügen zu einem Tableau der globalen Unruhe ... Die universelle Verlorenheit des Menschen, und das macht nicht zuletzt die Größe dieses Romans aus, die hat Nawrat in einer tragfähigen und schönen Form festgehalten, jenseits aller literarischen Moden.
Er könnte den Blick wieder empfänglich machen für die Wirklichkeit als Königreich, befreit von jeglichem metaphysischen oder ideologischen Ballast ... ein großer Roman.
Geschichten, die von Heimat und Verlust handeln, vom Leben und vom Tod ... Sie sind erschreckend, sie sind real, sie werden nicht anmaßend erzählt, umso größere Wirkung haben sie.
Ein eigenartiges Buch, dessen Sog man sich nicht entziehen kann.
Die Geschichte der traurigen Gäste, von denen dieser Roman erzählt, führt tief ins 20. Jahrhundert. Aber sie ist kein abgelegtes Kapitel. Sie steht im Dialog mit der Geschichte der traurigen Gäste des 21. Jahrhunderts, den Flüchtlingen von heute.
Ein beeindruckendes Buch.
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