Erwachsene Menschen
Ida ist Architektin, kinderlos und in der Blüte ihrer Jahre, aber die Uhr tickt. Sie hat schon darüber nachgedacht, «etwas einfrieren zu lassen». Falls sie doch noch den Richtigen trifft. Aber jetzt ist erst mal Sommer. Ida und ihre Familie – ihre Mutter, deren Lebensgefährte, Schwester Marthe mit Mann und Stieftochter – treffen sich in dem Sommerhaus an der Küste, um Mutters Geburtstag zu feiern. In das Idyll platzt Marthe mit einer Nachricht: Sie ist schwanger – und so glücklich. Wenig später ruft die Klinik bei Ida an: Für eine Eizellenentnahme ist sie leider zu spät dran. Enttäuscht und verletzt weiß Ida nicht mehr, was sie tut …
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch
- Erscheinungstermin: 12.04.2022
- Lieferstatus: Verfügbar
- 176 Seiten
- ISBN: 978-3-499-00352-3
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Ich habe selten in einem Roman eine derart konzentrierte, stille emotionale Spannung verspürt, die sich von Seite zu Seite steigert. Zwischen den beiden Schwestern stimmt es hinten und vorne nicht, beide ringen miteinander um die Vorherrschaft in dieser Familie. (...) Überraschend kommt das kein bisschen erdenschwer daher, im Gegenteil, es ist fast federleicht geschrieben, witzig aber auch bitterböse.
Aubert schreibt pointiert und ungeschützt über Intimes ... Die Dialoge sind elegant, ebenso wie die psychologischen Spielchen. Dieses wachsende Unbehagen zwischen Menschen, die lieben und geliebt werden wollen...
Marie Aubert entfaltet die Geschichte zweier Schwestern mit zarter Wucht und gefühlvoller Brutalität, lässt Herzen rasen und im nächsten Augenblick still stehen. Sie serviert echtes Leben, Literatur ohne künstliche Effekte – ein Roman wie ein Dogma-Film.
Ein scheinbar leichter, eleganter Sommerroman, in dem sich das Drama entfaltet, während die einen ihre Mückenstiche kratzen und die anderen vor den Scherben ihres Lebens stehen. So gekonnt wie humorvoll erzählt Marie Aubert von dem Moment, wenn wir verstehen, dass das Leben schon halb an uns vorbeigezogen ist.
Marie Aubert erzählt in diesem Sommerroman so fies von Familienrivalität, dass es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen ist.
Eine Geschichtsstunde über vier Jahrzehnte Klerikal-Diktatur und ein Zeugnis über Kraft, die dem Wunsch nach Freiheit innewohnt.
Marie Aubert schaut dahin, wo es wehtut, wo Menschen sich gegenseitig etwas vormachen - auch denen, die sie eigentlich lieben. Aubert webt ein Muster aus kleinen Grausamkeiten, die schwer zu fassen sind, weil sie wie Belanglosigkeiten daherkommen, doch mit jeder Seite wird die Spannung fühlbarer. Erwachsene Menschen ist ein Kammerspiel, das so luftig leicht wie ein Sommertag daherkommt, und erst am Ende, wenn man endlich die vor Spannung angehaltene Luft ausatmet, merkt man, dass man eigentlich eine Art Thriller gelesen hat. Großartig!
Aubert schaut genau da hin, wo es wehtut. Und bettet die Dramatik um schwesterliche Konkurrenz, Missgunst und Torschlusspanik dabei in ein sommerleichtes Setting, sodass es zur perfekten Pool-Lektüre wird.
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