Vaters Kiste
Eine Geschichte über das Erben | "Ein kleines, tolles Buch." Olaf Scholz
Ein Gedenken an den verstorbenen Vater, ein Nachdenken darüber, was erben heißt, ein kämpferischer Aufruf, aus der Falle des alternativlosen Denkens und Handelns auszubrechen.
Das Erbe seines Vaters hat Lukas Bärfuss ausgeschlagen: Es waren vor allem Schulden. Geblieben ist nur eine Kiste, die der Sohn nach fünfundzwanzig Jahren zum ersten Mal in Augenschein nimmt und die ihn zurückführt in seine eigene, schwierige Kindheit, in eine Jugend auf der Straße. Die Fragen werden drängend: Was hat er geerbt von seinem abwesenden, kriminellen Vater? Wie steht es um ein auf Privatvermögen zielendes Erbrecht, das uns, obwohl kaum hundert Jahre alt, wie ein Naturgesetz vorkommt? Wie steht es um die Verantwortlichkeit jenseits der familiären Bindung, wie steht es um die Teilhabe der Nachgeborenen, deren Schicksal wir bestimmen mit dem, was wir ihnen hinterlassen, mit unserem Erbe, unserem Müll?
Antworten werden sich nicht finden lassen, solange das planende Denken vor dem Wegfall aller Selbstverständlichkeiten die Augen verschließt, solange es sich einer Enttäuschung verweigert, die uns die wichtigen Fragen erst ermöglichen würde: Wollen wir weiter so leben wie bisher?
Und wenn nicht: wie dann?
- Verlag: Rowohlt Buchverlag
- Erscheinungstermin: 18.10.2022
- Lieferstatus: Verfügbar
- 96 Seiten
- ISBN: 978-3-498-00341-8
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Pandemie, Energiekrise, Klimawandel: Was hinterlassen, was "vererben" wir unseren Kindern und Enkelkindern? Lukas Bärfuss hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und einen brillant geschriebenen Essay verfasst.
Durch die Kiste wühlend, macht sich Bärfuss, Büchner-Preisträger von 2019, Gedanken über das, was wir haben, und das, was uns zusteht, kommt vom Persönlichen ins Grundsätzliche, und aus den Erinnerungen schält sich ein Essay heraus, der berührt und belehrt.
Ein dramaturgischer Leitfaden für das Denken in Zusammenhängen ... es gibt kaum etwas, das in diesen desorientierten und existenziell bedrohlichen Zeiten dringender gebraucht wird.
Nicht der tumbe Ruf nach Enteignung erklingt in diesem klugen Essay: ... Bärfuss' Vision schöpft aus eigener Erfahrung.
Und diese Kiste, die zieht einen total rein.
"Vaters Kiste" ist zunächst einmal eine Herkunftsgeschichte oder genauer: eine Geschichte von der Unmöglichkeit, der eigenen Herkunft zu entkommen. Dieses Genre ist jüngst erst mit dem Nobelpreis für Annie Ernaux geadelt worden, und auch Lukas Bärfuss demonstriert eindrucksvoll, welch literarische Wucht eine solche Erzählung entfalten kann.
Das neue Buch von Lukas Bärfuss trägt keine Gattungsbezeichnung. Seine Prosa vermischt brillant geschriebene biografische Enquête und politische Reflexion in kühner Essayform.
Bärfuss’ bislang persönlichster Text.
Manch einer, der dieses Buch liest, wird sich womöglich wundern, ärgern oder empören. Gleichzeitig eröffnet es einen grundlegend neuen Blick auf Selbstverständlichkeiten, die diese Gesellschaft in große Probleme geführt haben.
Einmal begonnen, legt man das Buch nicht mehr aus der Hand.
Wir müssen Individualität und Freiheit neu denken lernen. Dazu gibt dieses kleine Werk eine fantastische Anleitung, dessen Lektüre immer wieder geradezu epiphanische Momente gewährt.
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