Andere Leute
Eine von Smog und Verachtung vergiftete Stadt, teure Autos, billige Beziehungen, hohe Ansprüche und niederste Instinkte. Kamil träumt von einer Karriere als Rapper, wohnt aber noch bei der Mutter in einer Warschauer Plattenbauwohnung. Er dealt mit Rauschgift, jobbt als Klempner und lässt sich von seiner Kundin Iwona halb verführen, halb bezahlen. Sie lebt unglücklich mit ihrem Ehemann Maciej und dem kleinen Sohn Leon in einer von Mauern geschützten Immobilie. Ihr Mann begehrt sie nicht mehr, hat eine Geliebte. Iwona schüttet ihre Sorgen bei der ukrainischen Putzfrau aus, während Kamil wiederum, ohne es zu ahnen, Maciej Drogen verkauft – und so schließt sich der Kreis zwischen den Personen, entsteht ein Kaleidoskop aus Liebe und Betrug, Begierde und Eitelkeit.
Dorota Masłowska erzählt in einer schillernden Sprache, mitreißend und provokant, einfühlsam und drastisch – und mit einem abgrundtief schwarzen Humor, der dem Leser noch bei der grausamsten Wahrheit das Lachen aus dem Halse kitzelt. Ihr Roman ist wie eine Versuchsanordnung, eine explosive Mischung, in der die Jedermänner und Jedefrauen ihr Innerstes nach außen kehren. Am Ende steht die Frage: Die anderen Leute – sind das womöglich wir selbst?
- Verlag: Rowohlt E-Book
- Erscheinungstermin: 19.11.2019
- Lieferstatus: Verfügbar
- 160 Seiten
- ISBN: 978-3-644-00336-1
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Als hätte die Autorin monatelang U-Bahnhöfe, Beautysalons, Kaufhäuser und Eckkneipen belauscht, um den Duktus des Alltags poetisch festzuhalten ... Ein Roman, der mehr Wahrheit und mehr Verständnis für die sogenannten Abgehängten aufbringt, als es ganze Sonderforschungsbereiche vermögen.
Absolut souverän ... ein dröhnendes High-Energy-Erlebnis.
Maslowska schreibt mit so viel originellem, anarchisch-tänzerischem Schwung, dass man gar nicht mitbekommt, wie deprimiert man am Ende über die moralische Haltlosigkeit der Verhältnisse doch eigentlich ist.
Der Erzählstil erinnert an Sibylle Berg – das Bosheitslevel ist hier jedenfalls beständig hoch ... Dorota Masłowska und Übersetzer Olaf Kühl haben eine sehr eigene Erzählweise für die Gegenwart gefunden und überzeugen mit „realness“.
Eine Leseerfahrung wie eine grandiose, harte, dreckige Droge.
Dorota Masłowska gab Polens Literatur eine neue Sprache ... "Andere Leute" zeigt ein gespaltenes Land in der Krise: böse, provokant, voll schwarzer Komik, von immensem Sog.
"Andere Leute" hinterlässt einen bleibenden Eindruck ... Maslowska schreibt einfallsreich, aufrührerisch und witzig. Ihre Bilder sind kräftig und lakonisch.
In «Andere Leute» beeindruckt die Sprache: Der Roman liest sich wie der Song eines Gangsta-Rappers und wirkt wie eine zeitgenössische Dystopie.
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