Archipel
"Ein großartiger Roman auf den Spuren von Thomas Manns 'Buddenbrooks'." Denis Scheck, ARD Druckfrisch
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2018 und monatelang auf der Bestsellerliste: ein kühner europäischer Familienroman von der Insel des ewigen Frühlings, Teneriffa.
Julio, el portero, war nicht immer der Pförtner. Doch heute, mit über neunzig Jahren, hütet er die Türen im Asilo, dem Altenheim von La Laguna. Julio ist einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt. Er war Kurier im Bürgerkrieg, Gefangener der Faschisten, er floh und kam wieder.
Von ihm und von denen, die seinen Weg kreuzten, von dem, was sie liebten, flohen oder suchten, auf der Insel und im Leben, erzählt dieser Roman. Er führt in die Tiefen des vergangenen Jahrhunderts. Und es zeigt sich noch heute viel Gestern darin.
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch
- Erscheinungstermin: 24.03.2020
- Lieferstatus: Verfügbar
- 432 Seiten
- ISBN: 978-3-499-29156-2
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Für ihren multiperspektivischen Ritt über das Inselreich wählt Inger-Maria Mahlke eine gewagte Konstruktion. Die turbulente Historie der Bautes, der Bernadottes, Wieses und all der anderen aus den verschiedensten Gründen auf Teneriffa gestrandeten Familien wird nicht chronologisch erzählt ... Das ist radikal und manchmal unbequem zu lesen und hat doch größten Reiz.
'Archipel' ist eine große Reise durch die Zeit und bis ans Ende Europas. Die Städte Teneriffas atmen ihren ewigen Sommer, aber zwischen all den Gerüchen und Geräuschen des Südens spürt man den Luftzug eines ganzen Jahrhunderts. Während in einem Altenheim die Menschen ihre letzten Wege gehen, versuchen es die Jungen mit neuer Hoffnung. Es ist der Zyklus des Privaten, den Inger-Maria Mahlke auf grandiose Weise mit dem Politischen verknüpft. Und so blättert man durch hundert Jahre wie durch ein Album voll schmerzhaft schöner und genauer Bilder. Sieht Abkömmlinge der spanischen Konquistadoren und majestätische Putzfrauen, Aufstieg und Abstieg, Liebe und Korruption.
Ein ganz erstaunlicher Roman … Inger-Maria Mahlke schreibt kein Wort zu viel, fast spröde ist ihr Stil, doch liegt gerade in den so präzise heraufbeschworenen Bildern - Poesie.
In 'Archipel' spült Inger-Maria Mahlke die Geschichte Teneriffas an, von 1919 bis heute. Auch wenn der buchpreisnominierte Roman Löcher hat: Seine Struktur, seine Bilder, seine Figuren machen tolle Wellen.
Ein kühn konzipierter Roman, der die Geschichte Teneriffas zu einem Lehrstück über das 20. Jahrhundert formt, das fasziniert.
Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert von der äußersten Peripherie aus zu erzählen - ich weiß gar nicht, wer das vor Mahlke je gemacht hat als Schriftsteller …
Ein sehr intensiver, nachhallender Roman.
Mahlkes für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominierter Roman gehört zur anspruchvollsten Literatur, die derzeit in deutscher Sprache geschrieben wird.
Eine beglückende Lektüre … Inger-Maria Mahlke führt den Familienroman ins 21. Jahrhundert, unprätentiös, literarisch souverän und - vor allem - auch politisch relevant.
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