Monschau
Im Jahr 1962, als das nukleare Wettrüsten seinen Höhepunkt erreicht, als in Algier und Paris Bomben explodieren, bricht im Wirtschaftswunder-Deutschland der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis in die Eifel auf. Es ist eine heikle Mission: Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen, hochansteckend und lebensgefährlich. Mitten im Karneval droht nun Stillstand, Quarantäne. Der Rither-Chef will die Fabrik um jeden Preis offen halten, keine zwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist man weltweit gut im Geschäft. Ganz andere Pläne hegt Vera Rither: Die Alleinerbin studiert in Paris, bewundert Simone de Beauvoir und trägt den Geist der Avantgarde nach Monschau. Dort begegnet sie Nikolaos, der als Betriebsarzt durch die tiefverschneite Eifel zur Patientenvisite gefahren wird, vor Ansteckung geschützt durch einen Stahlarbeiteranzug. So unterschiedlich die beiden auch sind, der kretische Arzt, der als Kind die Gräuel der deutschen Besatzung miterlebt hat, und die schwerreiche Vollwaise: Sie entdecken schnell, dass sie mehr verbindet als ihre Liebe zu Miles Davis. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann.
Steffen Kopetzky erzählt von einer Liebe im Ausnahmezustand und von der jungen, vom rasanten Wirtschaftswachstum geprägten Bundesrepublik – und verwandelt die wahren Begebenheiten eines kaum bekannten Kapitels deutscher Geschichte in packende Literatur.
- Verlag: Rowohlt Berlin
- Erscheinungstermin: 23.03.2021
- Lieferstatus: Verfügbar
- 352 Seiten
- ISBN: 978-3-7371-0112-7
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In satten Farben erzählt … Brandaktuell.
Kopetzky erzeugt durch geschickte Handlungsführung, Plot points und Rückblenden Spannung, evoziert ohne Angst vor Kitsch starke Gefühle ... Ein starkes Stück.
Steffen Kopetzky hat eine Reihe von Werken vorgelegt, die ihn dazu prädestinieren, zu den ganz Großen der Gegenwartsliteratur zu zählen ... auch sehr vergnüglich und süffig zu lesen.
Voller starker Charaktere, überraschender Verwicklungen
Fast schon der Liebesroman zur Pandemie: ein junger Arzt reist 1962 in die Eifel – dort sind die Pocken ausgebrochen – und verfällt einer Miles-Davis-Hörerin.
Ein Thriller über eine Liebe im Ausnahmezustand – mitten im Kalten Krieg brechen 1962 im Kreis Monschau in der Eifel die Pocken aus.
Steffen Kopetzky erzählt von einer Bewährungsprobe in einer Zeit des Aufbruchs, als die Jugend noch nicht rebellierte, sondern von Freiheit träumte. Lange nicht mehr ein so tröstliches, spannendes und unaufdringlich aktuelles Buch gelesen!
Voller ausgesucht interessanter, elegant verbauter Infotainmentelemente ... einfach gute Literatur.
Kopetzky gehört nicht erst seit diesem Roman zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern unserer Zeit.
Es gab lange keinen Roman, der vor Lebensfreude und Warmherzigkeit so funkelt wie 'Monschau' von Steffen Kopetzky.
Großes Gemälde, erschütternd aktuell.
Ich bin dankbar, dass ich das Buch gelesen habe, weil es doch das ein oder andere mitgibt an Parallelitäten zu dem, was wir jetzt gerade erleben. Ich glaube, dass Monschau sehr gut zeigt, dass wir alle voneinander abhängen und immer voneinander abhingen, wir haben es nur vergessen. Ein wirklich tolles Buch.
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